Pressemitteilung vom 26. Juni 2024
Schweizer Landwirtschaft beschleunigt mit AgroImpact die Reduzierung ihres CO₂-Fussabdrucks
Übergabe von Bescheinigungen an Landwirtschaftsbetriebe, die sich zu einem Klimaaktionsplan verpflichtet haben. Büros von AgroImpact in Lausanne, Juni 2024. (v.l.n.r) Marc Benoît, Präsident von PROLAIT, Claude Baehler, Präsident von AgroImpact, Yann Morel, Landwirt und Winzer, Aude Jarabo, Direktorin von AgroImpact, Daniel Imhof, Leiter Landwirtschaftliche Angelegenheiten von Nestlé Schweiz. © Pablo Bovy – AgroImpact
Am 10. Januar gaben die Gründungsmitglieder von AgroImpact, darunter die Westschweizer Landwirtschaftskammern, der WWF Schweiz, Nestlé, sowie der Kanton Waadt den Start der Pionierallianz bekannt. Das Ziel des branchenübergreifenden Zusammenschlusses ist es, die Schweizer Landwirtschaft bei der klimafreundlichen Transformation zu unterstützen.
Inzwischen ist das Projekt in vollem Gange, und ein System zur Auszahlung von Prämien an teilnehmende Betriebe, die sich zur Reduktion ihres CO₂-Fussabdrucks verpflichten, wurde eingeführt. Es haben sich bereits 183 landwirtschaftliche Betriebe zur Teilnahme angemeldet. Darüber hinaus konnte das Projekt 12 neue Mitglieder gewinnen.
Damit die landwirtschaftlichen Betriebe ihre gesamte CO₂-Bilanz (Emissionen minus Speicherung) detailliert ermitteln können, bietet ihnen AgroImpact eine umfassende Analyse ihrer Emissionen sowie der Kohlestoffspeicherkapazität ihres Bodens an. Auf Grundlage dieser umfassenden CO₂-Bilanz können die Landwirt:innen anschliessend gemeinsam mit AgroImpact einen massgeschneiderten Aktionsplan zur Reduzierung ihres CO₂-Fussabdrucks erstellen und umsetzen. Die wissenschaftsbasierte Methodik des branchenübergreifenden Vereins entspricht den Standards des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) und den Anforderungen der Science Based Target Initiative (SBTi). Mit der Einführung eines Systems zur Auszahlung von Klimaprämien an die teilnehmenden Betriebe ist AgroImpact nun voll einsatzfähig.
Nestlés Beitrag zum Start des Projekts
Als Gründungsmitglied von AgroImpact sowie als Vertreter von Industrie und Handel im Vorstand von AgroImpact hat Nestlé einen wichtigen Beitrag zum Start des Projekts geleistet, indem sie die Teilnahme für die Landwirtschaftsbetriebe entlang ihrer
Wertschöpfungskette ermöglicht hat.
Das Unternehmen wird den jeweiligen Landwirt:innen eine Klimaprämie zahlen, deren Höhe sich nach der erreichten CO₂-Reduktion und der Art der gelieferten Produkte bemisst. Nestlé wird fast alle Rohstoffe, die das Unternehmen jährlich in der Schweiz einkauft, ins Projekt integrieren: etwa 95 Millionen Liter Milch, 35.000 Tonnen Zuckerrübe, 10.000 Tonnen Weizen und fast 1.300 Tonnen Sonnenblumen. In Summe werden die teilnehmenden Betriebe von Nestlé mit über 2,3 Millionen Franken pro Jahr für ihre Bestrebungen entlohnt.
Schweizer Zucker und Groupe Minoteries haben sich dem Projekt ebenfalls angeschlossen und sich verpflichtet, Prämien für jeweils 40.000 Tonnen Zuckerrüben und 1.000 Tonnen Weizen pro Jahr zu zahlen.
Immer mehr landwirtschaftliche Betriebe werden Teil von AgroImpact
Aktuell haben sich 183 Betriebe in den Kantonen Waadt (94), Genf (43), Freiburg (34) und Neuenburg (10) für eine Analyse ihrer CO₂-Bilanz angemeldet.
Von diesen haben 20 Betriebe individuelle Klimaschutzpläne für sechs Jahre aufgesetzt, was insgesamt einer Reduktion von 2756 Tonnen CO₂-Äquivalenten (etwa 556 Weltumrundungen mit dem Auto), einer Fläche von etwa 1215 Hektar (etwa 2250 Fussballfelder) und Prämien in Höhe von rund 800.000 Franken entspricht.
Es zeigt sich, dass die Aktionspläne wirken, denn sie führen zu einer CO₂-Reduktion von bis zu 103 Prozent. Das bedeutet, dass durch die Umsetzung der Massnahmen zur Emissionsreduktion und zur Erhöhung der Kohlenstoffspeicherung im Boden die Landwirtschaftsbetriebe in manchen Fällen sogar mehr Kohlenstoff absorbieren, als sie in die Atmosphäre ausstossen.
Bei der Umsetzung werden die Betriebe derzeit von 21 Expert:innen aus den Landwirtschaftskammern und der kantonalen Beratung begleitet. Darüber hinaus können sich landwirtschaftliche Betriebe nun auch im Kanton Jura zur Berechnung ihrer CO₂-Bilanz anmelden.
Neue Mitglieder stärken den Verein
Überzeugt von den wissenschaftlichen Methoden und der positiven Wirkung von AgroImpact haben sich in den letzten Monaten zwölf neue Mitglieder dem Verein angeschlossen: Ökostrom Schweiz, Schweizer Zucker, Groupe Minoteries, die Universität Neuenburg, die HEIG-VD, der Schweizerische Verband der Zuckerrübenpflanzer (SVZ), die Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL), der Schweizer Bauernverband (SBV), TIMAC Agro Swiss, Swiss No-Till, Inoverde – fenaco Genossenschaft und Zweifel Pomy-Chips AG.
Diese Verstärkung vergrössert die Reichweite und die Handlungsfähigkeit von AgroImpact auf nationaler Ebene, wodurch die Initiative noch repräsentativer wird. Grundsätzlich steht der Beitritt allen Schweizer Kantonen offen.
Nur wenige Monate nach der Gründung verzeichnet AgroImpact bereits weitreichende Erfolge. Aude Jarabo, Direktorin von AgroImpact, meint dazu: «AgroImpact ist auf dem besten Weg, die führende Plattform zur Reduktion des CO₂-Fussabdrucks der Schweizer Landwirtschaft zu werden. Die Aussichten sind sehr gut. Nun wünschen wir uns, dass sich noch mehr Unternehmen, die Agrar-Rohstoffe kaufen, anschliessen, um möglichst viele Landwirt:innen bei ihren Bemühungen zur CO₂-Reduktion zu unterstützen. Es zeigt sich, dass die Zahlung von Prämien der Schlüssel ist, um die Landwirtschaft bei der Bekämpfung des Klimawandels zu unterstützen.“
Über AgroImpact
Der im Dezember 2023 mit Unterstützung des Kantons Waadt gegründete Verein AgroImpact umfasst Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette mit einer gemeinsamen Mission: die klimafreundliche Transformation der Schweizer Landwirtschaft zu unterstützen. Dazu wird den Landwirtschaftsbetrieben die Erstellung einer umfassenden CO₂-Bilanz angeboten. Anschliessend werden sie bei der Umsetzung massgeschneiderter Massnahmen zur effektiven und nachhaltigen Reduktion ihres CO₂-Fussabdrucks unterstützt.
Die wissenschaftlich fundierte Methodik basiert auf den Standards des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) und den Anforderungen der Science Based Target Initiative (SBTi). Zu den Gründungsmitgliedern gehören Agora, AGRIDEA, Agri Fribourg Freiburg, AgriGenève, AgriJura, die Walliser Landwirtschaftskammer, das Chambre d`agriculture du Jura bernois, die Neuenburger
Landwirtschafts- und Weinbaukammer, die Earthworm Foundation, die EPFL, der Schweizerische Getreideproduzentenverband, die HEG Genève, HEPIA, Nestlé Schweiz, Proconseil, PROLAIT, Prométerre, die Union Fruitière Lémanique und der WWF Schweiz.
Medienkontakte
Aude Jarabo, Direktorin, AgroImpact, 078 330 10 30, a.jarabo@agroimpact.ch
Guillaume Roud, Media Relations Manager, Nestlé Schweiz, 021 924 59 50, presse@ch.nestle.com
Alexandre Truffer, Kommunikationsdirektor, Prométerre, 079 508 87 57, a.truffer@prometerre.ch
Sophie Sandoz, Kommunikationsverantwortliche, WWF Suisse, 021 966 73 71, sophie.sandoz@wwf.ch
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